Ticketmaster Metalchamp Finale – Der Report! 30.05.2015 @ Ottakringer Brauerei

Genau eine Woche nach dem eher unspektakulären Finale des Grand Prix Eurovision de la Chanson, fand am Samstag, 30. Mai 15, das Finale des größten österreichischen Contests für Bands, die halt noch a g’scheite Musik machen, statt: das lang ersehnte, heißbegehrte Ticketmaster Metalchamp Finale!

Nicht nur für die acht Bands, die es bis in die Ottakringer Brauerei  geschafft hatten, sollte es ein aufregender Abend werden. Mir stand das erste Interview meines Lebens bevor und dementsprechend nervös war ich.

Um 16:00 Uhr gabelten Sabine und ich Willi und Klemens auf und gemeinsam stürmten wir die Brauerei. Naja, eigentlich irrten wir anfangs in der Gegend herum, bis wir den richtigen Eingang fanden. Aber wo ein Bier, da auch ein Weg und überpünktlich landeten wir dort, wo wir landen sollten. Tom und Jeremy überreichten uns feierlich unsere Triple A-Pässe (auch mein Allererster – was für ein Premierentag!) Danach hieß es erstmal WARTEN. Warten aufs Klo, weil die Claudia Ihre Interviews hatte und als höflicher Mensch rennt man nicht einfach durchs Bild, warten auf die Sabine, die zur Jury-Besprechung musste, warten auf die Auslosung der Auftrittsreihenfolge. Während dieser langen 15 Minuten versuchte ich schon mal, mir Mut anzutrinken. Erstaunlich wie schnell und einfach das geht, wenn man direkt an der „16-Blech-Quelle“ sitzt.

Die acht Bands, die mehr oder weniger aufgeregt durch den Backstage-Bereich wuselten, hatten es natürlich noch schwieriger. Sie mussten sich ja immerhin seelisch auf ihr großes Finale vorbereiten und hatten mehr oder weniger nüchtern zu bleiben.

Nach einem Crashkurs für Klemens in „Wichtig schauen“, wurde auch schon die Reihenfolge bekanntgegeben.

Den Anfang, der ja bekanntlich schwierig ist, machten mit kleiner Verspätung, Confessions Of Pain.
Ein Blick auf meinen Schummelzettel verriet mir: auf die habe ich komplett vergessen! Mut wieder weg – Ottakringer her!

An dieser Stelle ein großes SORRY an die Burschen, aber Ihr seid mir am Recherche Tag irgendwie entwischt. Dafür jetzt ein paar Infos:

Die Wiener Neustädter Confessions Of Pain sind: Daniel Watzinger – vocals, Peter Wohlfahrt – lead guitar, Gerhard Friesenbichler – rhythm guitar & backing vocals, Michael Stan – bass & Max Unterrieder – drums. Daheim sind sie im Metalcore meets Thrash Metal.
Für dass, das sie das Metalchamp Finale eröffnen mussten, haben sie ihre Sache wirklich gut gemeistert und sorgten vorab schon mal für gute Stimmung im Publikum. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, soll doch einfach mal auf ihren Youtube Channel schauen: https://www.youtube.com/user/CONFESSIONSxOFxPAIN

Die Nummer Zwei erwischten Ignipes aus Wien. Die Meinungen nach dem Auftritt gingen etwas auseinander. Ich für meinen Teil mag hin und wieder ein bisschen Death Metal. Ich stell‘ mir dann immer vor, dass Death Metal Sänger nicht nur mit Gröhlstimme singen, sondern auch immer so reden, was z.B. beim Billa sehr witzig wäre. Sabine amüsierte sich deshalb sehr über meine Fußnote zu Ignipes, die da lautete: „WO IS MEI GAUGAUUUUU?“.

Unser erklärter Death Metal Superstar stand an diesem Abend allerdings nicht auf der Bühne, sondern war die Helfende Hand im Backstage-Bereich zuständig fürs leibliche Wohl der Bands. Der Arme hat unterwegs seine Stimme verloren und musste in jeder Pause für Sabine „WO IS MEI GAUGAUUUU? “ gröhlen.

Aber zurück zu Ignipes, die sich zusammensetzen aus: Derna : Vocals, Gin: Lead Guitar, Batschii: Rythm Guitar, Tom: Bass und Phil: Drums. Seit etwa zwei Jahren gibt’s die durchaus hörenswerten Burschen in dieser Form.

Backstage erfuhren wir, dass Ignipes den ersten, großen Auftritt durch den Metalchamp Contest erreicht hatten. Auf die Frage, wie hoch ihre Gewinnchance sei, gab sich Fabian bescheiden: „Hauptsach wir ham genug Stimmung g’macht und jeder hat seinen Spaß g’habt.“ Er würde auch allen jungen Bands die Teilnahme am Metalchamp empfehlen, zum einen, um ins stressige Rock/Metalmusikerbusiness zu schnuppern, zum andern, um Kontakte zu knüpfen. Ignipes hat sich mit den anderen Bands gut verstanden und hat die Sache eher als „Miteinander“, denn als Konkurrenzkampf gesehen. Als persönlichen Favoriten hat er uns dann noch Silius genannt, was sich dann als ganz guten Riecher erwiesen hat. Bleibt nur zu sagen, dass die Burschen wirklich sympathisch sind und hoffentlich weitermachen!

Die Dritten im Bunde waren dann auch schon Silius und endlich haben meine Schweinsohren mal etwas richtig herausgehört. Zu Silius habe ich notiert: wie Panteraanfänge. Und siehe da – tatsächlich sind Pantera eine ihrer „Helden“. Der Thrash Metal aus Landeck besteht aus: Ralph: Drums, Martl: Bass, Mex: Guitar, Haui: Guitar und Matthias: Voice.

Die Burschen sind absolut hörens-, sehens- und empfehlenswert. Die Stimmung im Publikum erreichte bei ihrem Auftritt ungeahnte Höhen. Selbst diejenigen im Publikum, die sonst keine Thrash Metal-Hörer sind, konnten sich Ihrer Begeisterung kaum erwehren. Die Juroren machten sich eifrig Notizen. Nicht umsonst spielen die Burschen heuer auch am Wacken Open Air! Tipp an Alle: unbedingt mal live anschauen! Und vorab gleich mal auf ihrer Facebookseite „GEFÄLLT MIR“ klicken: https://www.facebook.com/pages/Silius/374115639399843?fref=ts

Danach waren Hydra Heads dran. Sebastian Schreiner Dennis Decker & Matthias Neuberger liefern Powerrock, aber einen arg pervers-tiefen. Mir hat der Gig eigentlich ganz gut gefallen, man muss auch bedenken, dass es sicherlich nicht einfach ist, nach einer Band wie Silius aufzutreten.

Ich konnte mich aber zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich gut auf Hydra Heads konzentrieren, stand doch als nächster Punkt auf der Tagesordnung das Interview mit Midriff an. Trotz zahlreicher Beruhigungsbiere meldete sich die Nervosität in Form von „Flippemagen“ und „Zitterhänden“ lautstark zurück. Am Klo, weil’s dort verhältnismäßig ruhig war, hinterließ ich mir selbst eine Sprachmemo und verkündete mir: „Jetzt ist gleich das Interview mit den Midriff, weshalb ich doch ein bisserl nervös bin. Vor allem dieser Paul, der Sänger, schaut sowas von ultimativ gelangweilt drein. Also ich hoff, der ist dann motiviert fürs Interview“ ☺

Meine Ängste waren unbegründet, meine Mutbiere für die Fische und das aus zwei Gründen: Erstens hat das Mikrofon unserer Videocam leider einen Wackler gehabt, so dass jeder zweite Satz in Krachen und Grammeln untergeht. Anhand meiner Notizen und dem, was ich zwischen dem Gekrache raushören kann, werde ich aber trotzdem versuchen, das und das darauffolgende Interview zu rekapitulieren.

Zweitens, und das ist der Hauptgrund für meine unbegründeten Zweifel und Ängste (Achtung! Schleichwerbung fürs neue Midriff-Album!), waren die Burschen selbst. Für eine Interview-Defloration kann man sich keine besseren Gesprächspartner wünschen! Ich rühre jetzt nur kurz die Werbetrommel, da der Rest in einem eigenen Beitrag nachzulesen ist. >> HIER

Midriff sind: Paul: Vocals/Drums, Josh: Guitar & Jeremy: Bass. Die Burschen aus Fast-Kufstein (ich glaube, Langkampfen heißt der Ort), haben gerade ihr neues Album „Doubts and Fears“ rausgebracht und jeder, der’s noch nicht daheim hat, ist selber schuld und sollte diese Lücke schleunigst füllen. Österreichischer Stoner Rock vom Allerfeinsten, der sich in keiner Weise hinter den internationalen Stars verstecken muss! Die Brüder Joshua und Jeremy und der – so wie es den Eindruck gewonnen hat – liebgewonnene „Adoptivbruder“ Paul – erinnern an Größen wie Soundgarden, Alice in Chains, aber auch Metallica und, ich muss leider Wolf Haas beklauen und adaptieren,: Midriff gehört gehört! Die nächsten Chancen hierfür möge man doch bitte ihrer Website bzw. ihrer Facebook-Seite entnehmen! Gern-haben nicht vergessen, wenn ihr schon mal dort seid!

Übers Plaudern mit den Anfang-Mitt-End-Twens (den 29. Geburtstag kann man gar nicht oft genug feiern!) haben wir die Zeit übersehen und Dead Territory verpasst.

Ich möchte Euch aber natürlich die grundlegenden Infos nicht vorenthalten:
Dead Territory aus Oberösterreich sind: Matthias: Vocals, Michael: Guitar, Robin Grabenberger: Guitar, Markus Itzenberger: Bass, Christoph Brandstötter: Drums, tischen feinen Metall auf, und wenn man nicht gerade in ein Interview vertieft ist, dann lohnt es sich, die Burschen auch mal bei einem Live-Gig zu besuchen. Auch hier gilt natürlich: vorbeischauen auf der Facebook-Seite: und Infos einholen!

Weil ich gerade so schön im Verplauschen drin war, hab ich mich dann auch noch mit Joshuas und Jeremys Daddy verplauscht. Die Zwei sind um ihren Papa Josef wirklich zu beneiden. Der gute Mann ist leiwand drauf, hat einen guten Musikgeschmack, unterstützt „seine“ Buben und wollte absolut keinen Seppl und keinen Fritzl und hat Tirol somit wohl die Namensunikate Jeremy und Joshua beschert.

Aufgrund des vernüglichen Gesprächs mit Josef verpasste ich dann auch Once We Emerged. Die Band aus Leonding, bestehend aus Thomas Hainzl: Vocals, Denis Roth: Guitar, Leonard Roth: Guitar, Valentin Jauker: Bass und Julian Hörschläger: Drums geben sich dem Metalcore hin. Zum Auftritt selbst kann ich leider nichts erzählen. Aber natürlich möchte in Bälde dieses Versäumnis nachholen!

Von Stunde Null habe ich dann nur mehr den Schluss mitbekommen, da wir dazwischen nochmal mit Jeremy gesprochen haben, weil Jele ja nicht nur Bassist bei Midriff, sondern auch schwer beschäftigter Mann bei Catapult Promotion ist  und natürlich wollten wir auch die Sicht des Veranstalters hören. Auch dieses Gespräch ist als eigener Beitrag zu lesen.  >> HIER

Zu Stunde Null habe ich leider nicht viel im Internet gefunden (außer Dokus, wie die Deutschen den 2. WK verloren haben), deshalb meine Bitte: Burschen, legt Euch eine Website zu! ☺ Wir brauchen mehr Input! Ein dritter Platz beim Metalchamp-Finale verspricht gute Musik und davon sollte die Menschheit auch erfahren!

Danach haben wir uns auch noch kurz mit Richard Metfan unterhalten, der das Finale moderiert hat. Er hat uns erzählt wie sehr ihm die Moderation taugt, dass er seine Kabarettkarriere momentan eher auf Eis gelegt hat und sich von den Wienern etwas ungeliebt fühlt im Gegensatz zum deutschen Publikum. Wie sehr ihm der junge, heimische Rock- und Metalnachwuchs gefällt und wie wenig ihm das Zeug auf Ö3 taugt. Das ist hier sehr verkürzt und jugendfrei, aber wer mehr über Richard erfahren möchte kann ja gleich mal auf seiner FB-Seite vorbeischauen!

Siege Of Cirrha bildeten den Abschluss des illustren Zirkels. Ich muss gestehen, dass die Burgenländer meine Favoriten waren. Siege Of Cirrha sind: Franz Pock: Drums, Andreas Hosiner: Bass, Gerald Polt: Guitar, Thomas Trausmuth: Guitar und Gerald Grossmann: Vocals. Mein Herz haben sie mit ihrem Video von „Into Supremacy“ gewonnen. Kann nur empfehlen sich das Video auf Ihrem YT-Channel anzuschauen: https://www.youtube.com/user/SiegeofCirrha ! Macht Spaß! Live konnten sie die Juroren leider nur zu 99,9% überzeugen.

Danach zog sich die Jury für die Punktevergabe zurück, was den meisten zur vorgerückten Stunde verständlicherweise schon etwas schwer fiel („Heast, wieviel is 30 + 8“) und ich war heilfroh, dass dieser Kelch an mir vorübergezogen ist.

Die Special Guests Midriff geigten zum krönenden Konzert-Abschluss nochmal ordentlich auf. Der Auftritt war erwartungsgemäß fein-feiner-am feinsten und danach überfiel ich noch Joshua am Merchstand, der mich mit T-Shirts, neuem Album (auch als Vinyl erhältlich!!!) und Button versorgte.

Um Mitternacht war es endlich soweit: die große Preisverleihung! Leider ist es so, aber „ES KANN NUR EINEN GEBEN“. Meiner bescheidenen Meinung nach waren trotzdem alle Bands Gewinner, denn ins Metalchamp Finale muss man’s auch erst einmal schaffen. Doch ganz offizielle Sieger wurden durchaus verdient Silius, die ja auch wirklich für die beste Stimmung gesorgt hatten. Man kann sich von ihrem Können übrigens u.a. am Nova Rock überzeugen.

So schnell kann ein feiner Abend vergehen, uns blieb noch Zeit, ein bisschen mit unserer „außer-Konkurrenz-besten-Grölstimme“ zu quatschen, der mittlerweile den Titel „böser Highlander“ verliehen bekommen hat (Nutte: „Hi, I’m Candy“, böser Highlander: „OF COURSE YOU AAARRRRREEEE“).

Dann mussten wir die „Heiligen Hallen“ der Ottakringer Brauerei auch schon verlassen.

Fazit des Abends: Hut ab, was für ein Event. Top organisiert von A-Z. Und nicht vergessen: nach dem Metalchamp ist vor dem Metalchamp!

Übrigens Anmeldungen für den Metalchamp 2016 werden schon entgegengenommen!!

Wauzi (aka Nicki) für Moremetal